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„Die Künstlerin erschafft in diesem Werk ein Gewächs aus sowohl kristallinem als auch organischem Miteinander.

Einmal fühlt man sich durch die Umrisslinien und Binnenstrukturen an eine Nanoaufnahme unter dem Mikroskop erinnert; im nächsten Augenblick kippt die Perspektive und ein Metaversum in teleskopischer Ferne scheint ganz nah an einen herangeholt worden zu sein. (…)

Marlen Tennigkeit selbst spricht von einem erforschenden Arbeitsprozess, der zunächst durch das Fehlen eines fest umrissenen Endergebnisses geprägt ist. Sie folgt einem inneren Bild, das zwar noch nicht greifbar ist, aber dennoch drängt, an die Oberfläche befördert zu werden. Absichtslosigkeit, innere Bewegtheit und Hingabe sind die Triebfedern ihrer künstlerischen Sondierungsarbeit.

Risiko und Enttäuschung sind als Kollateralschäden und Wegkehren einkalkuliert. Schicht um Schicht entwickelt sich eine Parallelwelt voller Vorahnungen, ein fluider Raum, der Assoziationen und Folgebilder evoziert.“

 

- aus der Laudatio von Ines Kelly

(Kahnweiler Preis 2022) -

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